Bietet die Corona-Krise eine Chance, unwirtschaftliche Verträge loszuwerden?
Vor der Corona-Krise herrschte ein erheblicher Preisdruck, unter welchem Auftragnehmer manchmal auch zu günstige Preise angeboten haben. Es ist davon auszugehen, dass viele Mitbewerber nicht gleich wieder in die Normalität zurückkehren werden. In diesem Fall könnten eine erhöhte Nachfrage und ein geringer Anbietermarkt dazu führen, dass kurzfristig lukrativere Aufträge erhältlich sind.
Auftragnehmer könnten daher – unter dem Vorwand der Corona-Pandemie – die Arbeiten für unwirtschaftliche Verträge aufschieben und auf die Vertragsbeendigung durch den Auftraggeber hoffen. Ein solches Vorgehen ist unternehmerisch auch nachvollziehbar. Schließlich muss man sich aufgrund der kommenden Herausforderungen ohnehin (un-)wirtschaftlichen Neuerungen stellen, warum dann gleichartige „alte“ Probleme überhaupt noch mitnehmen? Einen Vorteil bietet die Krisensituation daher: Jetzt besteht die Chance, einen unwirtschaftlichen (Alt-)Vertrag loszuwerden.